Back to top

Geschlossene Räume und Dispositive der Ansteckung

EXPEDITION #2
Die Corona-Krise zieht neue Grenzen, zugleich macht sie bestehende soziale Grenzen sichtbar. Als „Hotspots“ erhalten verdrängte Orte wie Altenheime, Fabriken und Schlachthöfe öffentliche Aufmerksamkeit. Die Schließung von Kinos, Cafés und Universitäten macht uns bewusst, welche Rolle diese für andere Formen der „Ansteckung“ – mit Ideen und Visionen – spielen. Gesellschaft lebt vom wechselseitigen Affizieren. Wie lassen sich Austauschprozesse über Barrieren hinweg initiieren?  

Die Expedition unter der Leitung von Anne von der Heiden, Jasmin Mersmann und Luana Bechstein (Abt. Kunstgeschichte/Kunsttheorie) erforschte die gegenwärtige Dynamik von Orten mit beschränktem Zugang. Um Grenzziehungsmechanismen zu ergründen, wurden diese zu drei Tageszeiten erkundet: Die Studierenden beobachteten morgens Operationen der Öffnung/Schließung, schleusten nachmittags selbstgestaltete Dinge ein, prüften abends die Wirkung und experimentierten so mit Formen sozialer Ansteckung jenseits medizinischer Diskurse.