Changing Habits: Lu Rou Fan – Kartoffelpuffer
Changing Habits: Lu Rou Fan – Kartoffelpuffer
EIN PROJEKT VON 徐珮瑜 Frannie, 楊淯緹 Fufu, 簡銘萱 Mine-Hsuan, Jessica Bernhart und Aga Hoza
Können wir unsere Gewohnheiten, unsere Daily Habits „verlernen“ und neue „erlernen“? Können wir mit kleinen Schritten unsere großen ökologischen Fußabdrücke minimieren?
Dieser Frage wollten wir in unserer Expedition „Changing Habits“ nachgehen. Das Kochen als alltägliche Handlung – Gewohnheit – war unser Forschungsgegenstand: Hierfür wählten wir traditionelle Kochrezepte aus unseren Heimatländern, Taiwan und Österreich, und tauschten sie ähnlich einem radikalen Cross-Kitchen: Wie sieht eine österreichische Version von Lu Rou Fan, einem in Taiwan beliebten Reisgericht mit Schweinefleisch, aus? Welche Zutaten stehen in Taiwan für klassische österreichische Erdäpfel/Kartoffelpuffer zur Verfügung? Gleichzeitig ging es um die Frage: Wie können wir diese Gerichte möglichst klimaneutral zubereiten? Dies bedeutete nicht allein (möglichst) regional produzierte Produkte zu verwenden, Plastikverpackungen zu meiden und eigene Einkaufstaschen mitzunehmen, sondern auch den Weg zum Supermarkt klimafreundlich, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, zu gestalten: Auf unserer Expedition musste jeder Schritt wohl überlegt sein.
Ein nicht immer leichtes Unterfangen, wie wir länderübergreifend feststellen mussten:
In Taiwan mussten wir beispielsweise bei den Eiern für die Zubereitung von Erdäpfelpuffern wählen zwischen „artgerechter Haltung und nicht regional produziert“ oder „nicht artgerechter Haltung und regional produziert“. Um für einen Cocktail Obst ohne Plastikverpackung zu bekommen, mussten wir mehr als einen Supermarkt aufsuchen. Auch preisliche Unterschiede machten uns stutzig: Wieso kosten regionale Äpfel in Taiwan deutlich mehr als importierte aus Frankreich? Nudeln ohne Plastikverpackung haben wir gar nicht finden können. Für das österreichische Lu Ron Fan wählten wir eine vegetarische Version. Mit dem Fahrrad sind wir sogar einige Kilometer raus aufs Land gefahren, um die Eier direkt aus dem Hühnerstall zu holen.
FAZIT
Gerichte und damit die (Ess)Kulturen anderer Länder zu probieren, öffnet neue Geschmackserlebnisse. Fuß- und Radwege und mehr als einen Supermarkt für die Zubereitung eines Essens aufzusuchen, stellt jedoch einen hohen Zeitaufwand dar. Wir machen uns keine Illusionen: nicht alles wird im „normalen Alltag“ umsetzbar sein. Allerdings hat sich unser Blick geschärft für klimaschädigende Gewohnheiten, die wir uns (aus Bequemlichkeit?) angeeignet haben, und im Nachhinein nicht mehr hinterfragen. Denn bereits ein Handgriff zu einem anderen Produkt bedeutet schon ein Schritt in eine neue klimafreundlichere Handlungsweise.
Wir dokumentierten unsere Expedition mit unseren Erfahrungen und kleinen Filmen auf Facebook. Einerseits, um unsere Ergebnisse sichtbar zu machen, andererseits um mehr Menschen zu animieren, auf ihre eigene Expedition „Changing Habits“ zu gehen.